29.1.15

Notre conte

Der kleine Dieter und die weise Eiche


Es war einmal  eine kleine und ruhige Stadt, wo alle Bewohner friedlich und glücklich lebten. In der unmittelbaren Nähe dieser Stadt lag ein schöner grüner Wald, doch niemand traute sich dahin, weil die Einwohner behaupteten, der Wald sei verzaubert und gefährlich.
In dieser Stadt lebte der kleine Dieter, ein zwölfjähriger Junge, der gerne heimlich  im nebengelegenen Wald spazieren ging. Er fand die grüne Natur beruhigend und erholsam.
Bisher verfügte die Stadt über ein geniales System für die Entsorgung der Abfälle: Ein Zauberspruch ließ diese Abfälle verschwinden. "Zack, zack, und fertig ist der Lack!" hörte man die Leute überall schwören. So war die Stadt immer sauber und die Einwohner freuten sich über die Lebensqualität ihrer Stadt. 
Das Leben in dieser Stadt war so idyllisch und angenehm, dass  auch in entfernten Gegenden von ihr erzählt wurde. So wurde sie im ganzen Land bekannt. Menschen aus dem ganzen Land wollten diese Stadt besichtigen, um herauszufinden, ob sich die Stadt ihren Ruhm tatsächlich verdient hatte. 
So pilgerten immer mehr Menschen in die Stadt. Und da sie von der Stadt so begeistert waren, ließen sie sich dort nieder. 
Mit den kühlen Tagen kam ein alter griesgrämiger Zauberer in die Stadt Er war ebenfalls neugierig auf sie geworden. Ihm bereitete dieser Besuch weder Bewunderung noch großes Glück, sondern Entsetzen und Zorn. Er sah nämlich, wie die Einwohner ihre Begeisterung für ihre eigene Stadt preisgaben und wie sehr sie auf ihr Entsorgungsystem stolz waren. Und eines so großen Stolzes hätte er sich nicht aussetzen müssen, da dieser Zauberer eins recht nicht mochte, Prahlerei: "Furchtbar diese Leute, die sich für etwas Besseres halten. " So beschloss er, dem Glück dieser Stadt ein Ende zu setzen: Er legte das magische Entsorgungssystem mit einem starken Zauberspruch lahm. " Zum Teufel mit der Prahlerei, die Sauberkeit ist nun vorbei", rief er.  In dieser Sekunde geschah etwas Schreckliches für die Stadt: Das, was das Zusammenleben ermöglicht hatte, verschwand und die Stadt fing an, immer mehr  einer Mülldeponie zu gleichen.
Die einst schöne und ruhige Stadt war eine enge und hässliche Stadt geworden, in der sich der Müll direkt auf der Straße anhäufte. Sehr bald gab es keinen Platz mehr und es musste dringend eine Notlösung her. So fingen die Einwohner der Stadt an, ihren Müll im nahegelegenen Wald zu deponieren. Der Schmutz breitete sich zunehmend im ganzen Wald aus und die große Eiche, die über dem ganzen Wald herrschte, wurde um dessen Zukunft immer besorgter. Die Bäume waren nahe am Ersticken aber keiner kümmerte sich darum.
Als die Tage immer kürzer wurden und die Sonne hinter einem dicken Wolkenmantel versteckt war, beschloss der kleine Dieter im Wald spazieren zu gehen. Er verließ seine Wohnung, ging auf die überfüllte dreckige Straße und gelang zum Wald. Ihn erwartete aber eine böse Überraschung. Der einst schöne grüne Wald war grau, blau, rot, gelb... bunt geworden. Es lagen überall Reste, Verpackungen und Tüten: in den Büschen, zwischen den Wurzeln der Bäume, auf den niedrigen Sträuchern. "Zack, zack, und fertig ist der Lack!" rief der junge Dieter mehrmals vergeblich. Schwermut und Ratlosigkeit erfüllten den Jungen in diesem Moment . Er brach in Tränen aus und sank zu Boden. Er saß auf den Wurzeln der großen Eiche. Der alte Baum fühlte, wie sehr der junge Dieter den Wald liebte. Mit ihm fühlend hob er eine Wurzel vom Boden an und umuarmte den Jungen, um ihn zu trösten. Der kleine Dieter erschrak und sah sich um, als wolle er sich Hilfe holen. Da sprach der Baum mit einer tiefen aber freundlichen Stimme: Du brauchst keine Angst zu haben, du barmherziges Kind. Ich bin der Herr in diesem Wald und nehme dich in Schutz. Ich möchte dir von unserem Leid hier im Wald erzählen.
"Ihr Menschen habt das Leben hier im Wald zerstört. Sieh doch, wie meine Freunde langsam ersticken. Du allein kannst uns retten!" Dieter fühlte sich in diesem Moment dieser Aufgabe gewachsen und nahm nickend die Herausforderung an. Er versprach, sein Bestes zu tun und ging nachdenklich wieder nach Hause. Als er in seinem Bett lag, konnte er nicht einschlafen und grübelte über eine Lösung nach. "Grübel, grübel, grübel, gelöst ist das Rätsel!" 
Am nächsten Tag stand der kleine Dieter sehr früh auf und ging direkt nach dem Frühstück zum Rathaus. Er fühlte sich zu einer höheren Aufgabe berufen und wollte sich für seine Stadt engagieren. Er stellte dem Bürgermeister seine Pläne  für eine Öffentlichkeitskampagne gegen die Verschmutzung durch den Müll vor. "Ich heiße Dieter und mir ist eine gute Idee in der Nacht eingefallen. Wir leiden unter dem Müll und die Natur geht ebenfalls unter der Masse der Abfälle unter. Leider können wir die Abfälle nicht mehr mit dem Zauberspruch verschwinden lassen, aber wir können ein System aufbauen, um diese Abfälle loszuwerden: Trennung, Wiederverwertung und Verbrennung." Der Bürgermeister war skeptisch. "Es ist doch egal, wenn der Wald immer schmutzig wird, es geht doch sowieso keiner dort hin", sagte er. Der kleine Dieter war so wütend, dass er sich nicht mehr beherrschen konnte und schrie: "Der Wald ist zwar lebendig aber nicht gefährlich! Im Gegenteil! Die große weise Eiche hat mir erzählt, dass die Bäume uns Menschen helfen. Sie produzieren Sauerstoff und wenn sie alle sterben, dann sterben wir am Ende auch!" Der Bürgermeister erschrak und sah ein, dass er sich geirrt hatte und dass die Situation wirklich ernst war. Nachdem Dieter seine Lösung nochmal ausführlich erklärt hatte, war der Bürgermeister von seinem Engagement und seinen Ideen begeistert und integrierte kurz darauf den Jungen im Jugendrat. Auch die Mitglieder des Jugenderats waren begeistert. So erlangte der junge Dieter einen wichtigen Platz in der Stadt. Jeder Einwohner bekam verschiedene Mülltonnen und Anweisungen, wie der Müll getrennt werden sollte. Es wurde beschlossen, dass die Mülltonnen mehrmals in der Woche gesammelt würden.
Nach und nach wurde der Müll immer geringer. Der Müll wurde getrennt, wiederverwertet oder aber verbrannt. Währendessen wurde der Wald immer grüner.
Nach vielen Wochen harter Arbeit mit den Einwohnern fand der kleine Dieter wieder etwas Zeit, um einer seiner Lieblingsbeschäftigungen nachzokommen, und ging in den Wald. Da erwartete ihn eine schöne Überraschung: Der Frühling war wieder da, hier und da erblüteten die Pflanzen, alles lebte! Er setzte sich auf die Wurzeln der großen Eiche und da sprach der weise Baum: "Dieter, du hast uns gerettet! Wir sind dir ewig dankbar. Wenn du immer auf uns aufpasst und uns besuchen kommst, verspreche ich dir eine glückliche Zukunft in deiner Stadt". 
Und wenn der kleine Dieter nicht gestorben ist, dann lebt er noch immer glücklich in der schönen STadt und geht jeden Tag im nahegelgenen Wald spazieren.

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